Isaak Julius Samuel

 

isaak julius samuel

Isaac Julius Samuel wurde   19. Dezember 1902 in Freudenburg geboren.

Von 1915 bis 1922 besuchte er unsere Schule, die damals noch Kaiser-Wilhelm Gymnasium hieß. Danach ging er nach Frankfurt, um sein Studium der Theologie am orthodoxen Rabbinerseminar aufzunehmen. Seine nächste Station sollte Berlin sein, wo er an der Humboldt Universität Philosophie und Psychologie studierte.

1930 heiratete Isaac Julius Samuel Henriette Pollak, eine Kindergärtnerin aus Würzburg, die er in Berlin kennengelernt hatte und seinen Eltern in Freudenburg vorstellte. Später in diesem Jahr erhielt Isaak Julius einen Dreijahresvertrag als Rabbiner in Oslo, der nach der Machtübernahme Hitlers verlängert wurde. In Oslo wurden auch die drei Kinder der Familie Samuel geboren, Echanan, Esther und Amos. Nach dem Zum Tod seines Vaters im Jahr 1935 erhielt Isaac eine Einreisegenehmigung nach Deutschland. Dies war sein letzter Besuch in seinem Geburtsort Freudenburg. Zu seinen Schwestern und Brüdern hatte er aber weiterhin intensiven Kontakt und half ihnen nach 1938, soweit möglich, nach Norwegen zu emigrieren. Nach dem deutschen Überfall auf die UDSSR im Juni 1941 waren auch die Juden in Norwegen nicht mehr sicher und wurden in Konzentrationslagern arretiert. So wurde auch der Rabbiner Julius Isaak Samuel im April 1942 im Lager bei Grini inhaftiert. Er wurde wieder frei gelassen, musste sich aber täglich bei der Gestapo melden. Eine Flucht nach Schweden lehnte er strikt ab, da er seine Gemeinde nicht im Stich lassen wollte. Am 02.09.1942 wurde er abermals verhaftet, vermutlich am 19.11.1942 mit dem Schiff Monte Rosa deportiert und am 16.12.1942 in Auschwitz ermordet. Seine Frau Henriette und die Kinder konnten entkommen und flohen nach Jerusalem, wo Henriette 2004 im Alter von 96 Jahren verstarb. Ein Sohn und eine Tochter sowie 21 Enkel und über 80 Urenkel leben noch heute in der Nähe von Jerusalem. Der Sohn, Amos, war bei der Stolpersteinverlegung für seinen Vater letztes Frühjahr sogar in Trier.

Bericht über Isaak Julius Samuel von Willi Körtels
Filmbericht anlässlich der Verlegung des Stolpersteins am MPG