10. Rheinische Infanterie Regiment Nr.161
Das Regiment Nr.161 entstand um 1866 aus den vierten Bataillonen des 1.Infanterie Regiments von Horn, 7.Rheinischen Infanterie Regiment Nr.69, Infanterie Regiment Graf Werder (4. Rheinisches Infanterie Regiment Nr.30), 8. Rheinisches Infanterie Regiment Nr. 70. Als Uniform übernahmen sie die, des VIII Armeekorps.
Der erste Kommandeur war Oberst Kloth (18.4.99-18.2.02); darauf folgte Oberst von Poellnitz (18.2.02-31.2.04); Oberstleutnant Rasch (24.4.1904-22.3.08), Oberst Mühlenfels (22.3.08- 9.3.12), Oberst von Bernuth (9.3.12-15.3.14).
Am 30.9.1899 trifft das Regiment mit einem Sonderzug in Trier ein; vorher waren sie in Köln stationiert. Auch sie wurden mit einer Parade durch die Innenstadt empfangen und vom Oberbürgermeister am Rathaus empfangen und bezogen am nächsten Tag die Stadtkaserne.
Im Krieg selber war das Regiment an der Westfront stationiert und war in mehrere größere Kampfhandlungen verwickelt.
Gefecht des 161.
Die Schlacht von Sedan, am 26. August 1914
Kommandeur: Oberst Wilcke
Die Aufgabe des 10. Rheinischen Infanterieregiments Nr. 161 bestand darin einen Brückenkopf der 29. Infanteriebrigade zu decken.
Um Mitternacht des 26.8 1914 rückt das II. Bataillon (II./161), das MG - Regiment (MG.-R) und das III. Bataillon (III./161) als Vorhut aus Sugny aus. Um 2 Uhr morgens wird die Grenze nach Frankreich überschritten und um 3 Uhr morgens erreicht das komplette Regiment Nr. 161 den Ort St. Menges von Norden nach Süden und zieht eine erste Gefechtslinie vor dem Flussübergang (Maas) nach Iges. Die 12.Kompanie setzt über die Maas und sichert Iges, gegen 6 Uhr morgens setzt I/161 über, um 7Uhr ist eine Kriegsbrücke
fertig gestellt und II/161, III./161 und MG.-R setzten auch über die Maas. Im hügeligen und bewaldeten Gebiet stößt man auf wenig Widerstand, aber es herrscht Verwirrung, da die einzelnen Gruppenteile in dem unübersichtlichen Gebiet versprengt sind.
Nach Sonnenaufgang geriet II/161 und M.G.-R. unter starkes Feindfeuer und wurden daraufhin von der 6., 8. und 10. Kompanie des III. Bataillon unterstützt.
Brigade-General von Minkewitz gibt den Befehl die Bauerngehöfte und die Kanalübergänge bei Glaire in besitz zu nehmen; um 9.30 Uhr setzten die 10. und 12. Kompanie/161. und das II. Bataillon des 25. Infanterieregiments ( II./25) und das M.G.- Regiment des 25. Infanterieregiment (M.G.-R./25) über den Kanal zwischen Glaire und Villett. I./161 und M.G.-R/161 bezogen nördlich von Villett in einem Waldstück Stellung. Die Artillerie hatte in Iges Stellung bezogen und feuerte auf Gebiete jenseits des Kanals. Nun setzen auch I./161 und M.G.R/161 bei Villett über den Kanal und geraten sofort in heftiges M.G.-Feuer, welches aus dem Park des Schloss Bellevue kam. Beide erhalten nach einiger Zeit in einer geschützten Stellung den Befehl zum Frontalangriff, mit der Begründung, dass das Schloss eine Schlachtentscheidende Stellung wäre. Nach verlustreichen kämpfen kann das Schloss schließlich eingenommen werden und eine befestigte Geschützstellung ausgebaut werden.
Auch beim Kanalübergang bei Glaire hatten die II/161. und die II/25 und die M.G.R/25 blutige kämpfe hinnehmen müssen, konnten aber bis 11Uhr groß0en Landgewinn verzeichnen. Die Truppen bei Glaire konnten die Ortschaft einnehmen und die feindlichen Truppen in Richtung Sedan zurückschlagen. Auf den ebenen Feldern gerieten die Truppen dann in verheerendes MG-Feuerr und mussten große Verluste hinnehmen, auch einige Offiziere der Kompanien wurden getötet; nachdem allerdings die Überbliebenen I./161 und M.G.-R./161 von Schloss Bellevue dazustießen konnten auch die Ortschaften Forges und Torcy eingenommen werden.
Diese Truppen wiederum machten sich anschließend auch auf den Weg die Ortschaft Frenois einzunehmen. Sie stießen auf schwaches Infanteriefeuer und auf den Hügeln konnte Artillerie ausgemacht werden. Diese Stellung galt es nun zu erobern: Mit Hilfe des Überraschungsmoment konnte die 6., 11. und 12. Kompanie I/161 die Stellung einnehmen. Damit waren alle größeren französischen Einheitenverbände außerhalb Sedan vernichtet oder zurückgeschlagen worden.
Danach erhielt das komplette Regiment von Brigade-General von Minkewitz den Befehl den
Sturm auf Sedan zu beginnen; das 25. sollte sich mehr im Hintergrund halten und als Reserve dienen. Durch die vorangegangenen großen Verluste der Franzosen konnte Sedan schon nach kurzer Zeit eingenommen werden und die verbliebenen Franzosen setzten sich nach Süden ab.
Nun war der Weg zur Brücke über die Maas frei und man schloss sich mit der 29. Infanterie-Brigade zusammen, überschritt die Brücke und errichtete einen Brückenkopf.
Mittlerweile war es 7 Uhr am Abend und schon in zwei Tagen sollte die Überbliebenen des 10. Rheinische Infanterie Regiment Nr.161 schon den Vormarsch auf den Ardennenkanal nehmen ...!
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