Die Reaktionen der Bürger:

Frauen Jugendliche Landbevölkerung Kriegsbeschädigte
 Der "Vaterländische Frauenverein" ruft immer wieder zur Vorbereitung auf das Kriegsende und die damit verbundenen Aufgaben auf.
"Der Vaterländische Frauenverein ruft zur Besprechung der nahenden vermehrten Aufgaben in dieser schweren Zeit zusammen. Frauen helfen in Lazaretten und Verpflegungsstationen.", heißt es in der TZ am 19. Oktober. Als Gerüchte laut werden, dass Trier in den Gefahrenbereich rückt, stärkt das die Organisation der Frauen.
Kinder äußern in der Trierischen Zeitung ihre Wünsche für die Zeit "wenn wieder Frieden ist", wie Brötchen mit Honig zu essen. Die jungen Bürger hatten unter Ausgangssperren zu leiden. Gegen Ende des Krieges wurden Proteste laut und das Verbot wurde missachtet.
Das ganze artet zu Pöbeleien und Randalen aus. Während Fliegerangriffen "vergnügten sich halbwüchsige Burschen damit, alle erreichbaren   Mülleimer auf die Straßenmitte auszuschütten. Erst als einige Erwachsene sich an die Verfolgung machten, nahmen sie schleunigst Reißaus." (TZ, 1.August)
Noch später, ab dem 7. November, sammeln sich Jugendliche in der Fleischstraße um Passanten zu belästigen. Die Ausgangssperren werden verschärft.
Generell nimmt die Kriminalität zu, vor allem Diebstähle werden getätigt und zahlreiche Verhaftungen sind an der Tagesordnung.
Am 10. Oktober gehen die Leuchtmittel der Landbevölkerung aus. Die Leute leben ohne Gas und Strom.
Nach der Revolution werden vor allem Bauern bedroht. Die Bestimmungen der Arbeiter- und Soldatenräte sind zu befolgen:
„Jeden Bauern trifft ein furchtbares Schicksal, der seine Leistungspflicht nicht erfüllt.“ (TZ, 12. November)
"Die Kriegsbeschädigten wollen keinen besonderen Stand bilden, sondern wieder im Volksganzen aufgehen[...]. Deshalb ist es wohl verständlich, dass sich Kriegsbeschädigte dagegen verwahren, dass sie in Unschriften als solche oder gar als Invaliden, Rentenempfänger usw. bezeichnet werden." (TZ, 7. Oktober)

Am 23.Oktober verlangte Wilson die Beseitigung der Monarchie. „Die Friedenssehnsucht wich noch einmal dem nationalen Stolz und der patriotischen Gesinnung."
Am 24. Oktober findet an der Treviris ein „Vaterländischer Abend“ statt.
Die offizielle Besatzung durch Amerikaner begann am 1. Dezember 1918. Kinderscharen begleiten die Truppen.

Emil Zenz, Geschichte der Stadt Trier 1914-1927, Band 2, Seiten 78-88

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